Geschichte
Hier finden Sie eine Übersicht über die Geschichte der Siedlung Waldidylle.
Einwohner ärgern sich über schlechte Wege und den Abwasserzweckverband
Von Ulrike Körber
Die Idylle trügt in Waldidylle. Zwar lebt es sich recht gut in den beschaulichen Häuschen mitten im Grün, doch Sorgen drücken die Bewohner. Zum Ortstermin am Sonntag machten sich die Bürger Luft.
Aus Waldidylle sei Waldesruh geworden, denn hier bewegt sich scheinbar nichts mehr seit den letzten zehn Jahren. Dass es inzwischen weder einen Laden noch eine Post oder dergleichen gibt, daran haben sich die Bürger gewöhnt, das sei ihrer Meinung nach nicht das Schlimmste. Viel mehr erhitzen sich die Gemüter über die Ortsdurchfahrt, den Straßenzustand, den Schandfleck Erzgebirgsbaude und die unsäglichen Abwassergebühren.
Vor 20 Jahren, am 7. Mai 1989, waren in der DDR Kommunalwahlen angesetzt. Sie waren der Anfang vom Ende der DDR.
Wahlen in der DDR waren eine ziemlich übersichtliche Sache. Es gab nur eine Liste, die der Nationalen Front, die alle Kandidaten der Parteien und Massenorganisationen vereinte und eine Entscheidung zwischen verschiedenen Bewerbern ausschloss.
Dieser Stimmzettel wanderte zusammengefaltet in die Wahlurne, weshalb das Wählen spöttisch „Zettelfalten“ genannt wurde. Mit freien und demokratischen Wahlen hatte das wenig zu tun. Ende der 1980er-Jahre wuchs der Unmut gegen diese Art der Wahlen, die Zweifel an den fast 100-prozentigen Wahlergebnissen wurden lauter. Die Kommunalwahlen im Mai 1989 sollten zur Nagelprobe werden. Gewählt wurde auch der Kreistag für Dippoldiswalde. 134 Kandidaten waren dafür aufgestellt.
Gerhard und Edith Schmieder in Waldidylle schließen nach 70 Jahren ihr Geschäft
von Franz Herz
70 Jahre lang hatte die Siedlung Waldidylle einen Laden für Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs. Gestern schlossen Edith und Gerhard Schmieder ihr Geschäft für immer.
Das Schieferdach ist weit herunter gezogen. Ein Email-Schild wirbt für Zigaretten, der Briefkasten am Haus wartet auf Post und in zwei Schaufenster sind Waren dekoriert. Im dritten Fenster gestaltete der Heimatverein eine kleine Ausstellung zum 100-jährigen Bestehen Waldidylles. Niemand ist zu sehen.
Nach 40 Jahren DDR brach mit der Wende 1989 auch für den Ortsteil Waldidylle eine andere Zeitrechnung an.Bis 1990 waren die Ferienheime noch mit FDGB-Urlaubern belegt, danach wurden die Erzgebirgsbaude und der Falkenhorst geschlossen, einzig und allein die Zugspitze blieb im Besitz der Familie Vogler.
In den fünfziger Jahren kamen mehr und mehr Urlauber in den Ort. Aber auch hier war ein Wandel zu beobachten, private Vermietungen traten in den Hintergrund und der FDGB übernahm den Ferienbetrieb. So kamen 1 955 20.000 FDGB-Gäste in den Kreis Dippoldiswalde, 1959 waren es bereits 36.000.Neben dem Berghof Falkenhorst als FDGB-Heim (seit 1952 Verpachtung, später Verkauf) und der nunmehrigen HO-Gaststätte Erzgebirgsbaude sowie dem Café Zugspitze als FDGB-Vertragspartner entstanden auch Betriebsferienheime.
Unterkategorien
Erzgebirgsbaude
Hier erfahren Sie alles zur Geschichte der " Erzgebirgsbaude" in Waldidylle. Der erste Beherbungsbetrieb wurde 1903 nachgewiesen. Anfang der 90er Jahre wurde die Baude geschlossen und im Oktober 2014 abgerissen.