Vor 20 Jahren, am 7. Mai 1989, waren in der DDR Kommunalwahlen angesetzt. Sie waren der Anfang vom Ende der DDR.
Wahlen in der DDR waren eine ziemlich übersichtliche Sache. Es gab nur eine Liste, die der Nationalen Front, die alle Kandidaten der Parteien und Massenorganisationen vereinte und eine Entscheidung zwischen verschiedenen Bewerbern ausschloss.
Dieser Stimmzettel wanderte zusammengefaltet in die Wahlurne, weshalb das Wählen spöttisch „Zettelfalten“ genannt wurde. Mit freien und demokratischen Wahlen hatte das wenig zu tun. Ende der 1980er-Jahre wuchs der Unmut gegen diese Art der Wahlen, die Zweifel an den fast 100-prozentigen Wahlergebnissen wurden lauter. Die Kommunalwahlen im Mai 1989 sollten zur Nagelprobe werden. Gewählt wurde auch der Kreistag für Dippoldiswalde. 134 Kandidaten waren dafür aufgestellt.